In unserer heutigen Zeit ist Fluglärm ein ständiges Problem. Doch welche Faktoren tragen zu dieser Lärmbelastung bei, und wie können wir ihn als Piloten reduzieren? In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die Hauptursachen, sowie auf verschiedene Maßnahmen, die in den unterschiedlichen Flugphasen ergriffen werden können, um den Lärmpegel zu verringern.
- Hauptursachen von Lärm in der Luftfahrt
- Fluglärmreduktion in verschiedenen Flugphasen
- Lärmzeugnisse und Gebühren
- Fazit
Hauptursachen von Lärm in der Luftfahrt
Der Propeller ist eine der Hauptlärmquellen bei Propellerflugzeugen. Die Geräusche entstehen durch die Rotation der Propellerblätter, die Luftverwirbelungen erzeugen und Schallwellen verursachen. Eine Reduzierung der Drehzahl einer starren Luftschraube um 100 U/min kann eine Lärmreduktion von 30% bzw. 3 dB(A) bewirken.
Der Auspuff ist eine weitere bedeutende Lärmquelle bei Luftfahrzeugen. Die Geräusche entstehen durch den Verbrennungsprozess im Motor und die anschließende Freisetzung der Abgase. Bei hohen Drehzahlen kann der Lärmpegel des Auspuffs deutlich ansteigen. Auch hier hilft die Reduzierung der Motordrehzahl um den Lärm zu verringern.
Der Betrieb von Luftfahrzeugen, insbesondere bei Start und Landung, kann unabhängig vom Motor erheblichen Lärm verursachen. Tiefe Überflüge von Ortschaften und Menschenansammlungen tragen zur Lärmbelästigung bei. Um diesen Lärm zu reduzieren, ist es wichtig, dass Piloten unteranderem die veröffentlichen Flughöhenbeschränkungen einhalten.
Fluglärmreduktion in verschiedenen Flugphasen
Besprechen wir nun die verschieden Maßnahmen zur Lärmreduktion in den unterschiedlichen Flugphasen.
Rollvorgang
Während des Rollvorgangs auf dem Boden sollten hohe Drehzahlen vermieden werden, um den durch den Propeller und den Auspuff verursachten Lärm zu reduzieren. Das Bremsen sollte auf ein Minimum reduziert werden, um zusätzlichen Lärm durch Reifenreibung zu vermeiden.
Start
Um den Lärm während des Starts zu minimieren, sollte die volle Pistenlänge genutzt werden. Der Startlauf sollte mit Vollgas erfolgen, um die Startgeschwindigkeit schnell zu erreichen und die Lärmbelastung am Boden zu verringern.
Steigflug
Während des Steigflugs ist es wichtig, eine Geschwindigkeit zu wählen, die einen möglichst schnellen Höhengewinn ermöglicht. Hier zu sollte die Geschwindigkeit der größten Steigrate (engl. best rate of climb) aus dem Flughandbuch verwendet werden, sofern keine Gründe dagegensprechen. Dadurch wird die Zeit, in der das Flugzeug in niedriger Höhe fliegt und somit Lärm verursacht, verkürzt. Kurvenflüge in niedriger Höhe sollten vermieden werden. Sobald die Reisehöhe erreicht wurde, sollte die Motorleistung verringert werden, um den Lärm weiter zu reduzieren.
Reiseflug
Während des Reiseflugs ist es wichtig, eine ausreichende Flughöhe aufrechtzuerhalten. Dies dient nicht nur der Sicherheit im Falle eines Motorausfalls, sondern trägt auch zur Verringerung der Lärmbelästigung bei. Eine Verdopplung der Flughöhe führt zu einer Lärmminderung von 50% bzw. 6 dB(A), während eine Verdreifachung der Flughöhe den Lärmpegel um 70% bzw. 10 dB(A) reduziert. Dies gilt auch für die Schrägentfernung beim Umfliegen von Ortschaften.
Anflug und Landung
Während des Anflugs und der Landung sollten geringe Drehzahlen und Geschwindigkeiten angestrebt werden, um den Lärmpegel zu reduzieren. Das frühzeitige Ausfahren von Landeklappen und Fahrwerk unterstützt dabei, das Flugzeug in einen stabilen Anflugzustand zu bringen und gleichzeitig den Lärmpegel zu senken.
Lärmzeugnisse und Gebühren
Die Lärmzeugnisse klassifizieren Flugzeuge nach ihrer Lärmemission und legen die zulässigen Lärmgrenzwerte fest. Diese Einteilung ermöglicht es, den Betrieb von besonders lauten Flugzeugen einzuschränken oder sogar zu verbieten, um die Lärmbelastung für Anwohner und Umwelt zu reduzieren. Besonders NfL I-134/99 legt hier Werte fest, die von den Luftfahrzeugen eingehalten werden müssen (sogenannter Erhöhter Schallschutz), andernfalls ist der Flug zu bestimmten Zeiten (wie z.B. Nachts, Mittags, usw.) nicht gestattet.
Die Landegebühren für Flugzeuge sind oftmals abhängig von der Lärmentwicklung, die im Lärmzeugnis dokumentiert ist. Flugzeuge, die höhere Lärmpegel verursachen, müssen in der Regel höhere Landegebühren zahlen. Dieses System dient dazu, Flugzeugbetreiber und Hersteller dazu anzuregen, in lärmreduzierende Technologien zu investieren.
Für Luftfahrzeuge, | die den erhöhten Schall- schutzanforderungen nach NfL I-134/99 entsprechen | die einen Lärmschutznachweis vorweisen können, aber nicht dem NfL I-134/99 entsprechen | die keinen Lärmschutznachweis vorweisen können |
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bis 999 kg | 6,55 € | 9,80 € | 13,10 € |
ab 1.000 kg bis 1.199 kg | 7,60 € | 11,50 € | 15,30 € |
ab 1.200 kg bis 1.399 kg | 14,15 € | 21,35 € | 28,40 € |
ab 1.400 kg bis 1.999 kg | 18,60 € | 27,90 € | 37,20 € |
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es verschiedene Ursachen für Fluglärm gibt. Um den Lärmpegel zu reduzieren, können in den Flugphasen gezielt Maßnahmen ergriffen werden. Flugzeuge mit Lärmschutznachweisen zahlen stets weniger Landegebühren und haben weniger Einschränkungen zu beachten. Es liegt in der Verantwortung von Piloten, Flugzeughaltern und Herstellern, gemeinsam an der Reduzierung von Lärm in der Luftfahrt zu arbeiten und so zu einer leiseren und umweltfreundlicheren Zukunft beizutragen.