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Wie ist der Ablauf einer PPL-A Ausbildung?

Der Weg zur PPL-A ist eine aufregende Reise, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten umfasst. Es gibt einige wichtige Meilensteine die man als Flugschüler im Blick haben sollte.

In diesem Artikel werden wir den detaillierten Ablauf der PPL-A Ausbildung beleuchten, von den ersten Schnupperflügen über den Theorieunterricht bis hin zu den abschließenden Prüfungen. Je nachdem wie intensiv du die Ausbildung durchläufst, kann diese in 3-6 Monaten absolviert werden.

Schnupperflug

Um überhaupt mal zu erleben, wie es ist selbst zu fliegen, bieten die Flugschulen sogenannte Schnupperflüge an. Hier wirst du das erste Mal ein Flugzeug zusammen mit dem Fluglehrer eingehändig steuern.

Ich erinnere mich noch gut an meinen erste Flug; das Gefühl, selbst die Kontrolle zu übernehmen, war einfach unbeschreiblich. Der Flug war nur 20 Minuten lang, kam mir aber vor wie eine Ewigkeit.

Für den Schnupperflug musst du noch keine Verpflichtungen eingehen oder irgendwelche Dokumente beantragen. Finde einfach eine Flugschule in deiner Nähe und mach einen Termin mit dem Fluglehrer.

Wie du die beste Flugschule für dich findest, habe ich in einem weiteren Artikel zusammengestellt.

Flugstunden

In der PPL-A Ausbildung musst du mindestens 45 Flugstunden gemacht haben. Bei LAPL-A reichen 30 Flugstunden. Diese Flugstunden sollten mindestens folgendes enthalten:

  • 25 Stunden mit Fluglehrer
  • 10 Stunden Alleinflug unter Aufsicht
  • 5 Stunden Alleinflug Überland

Du darfst die Flugstunden erst beginnen sobald die Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZÜP) erfolgt ist.

Jedes Flugzeug ist mit einem Doppelsteuer ausgestattet, was bedeutet, dass es sowohl vom Sitz auf der linken als auch von dem auf der rechten Seite gesteuert werden kann.

Bereits ab der ersten Unterrichtseinheit im Rahmen der Flugausbildung übernimmst Du die Steuerung auf der linken Seite, während der Fluglehrer rechts sitzt.

Ich hatte jede Woche mindestens eine Flugstunde zusammen mit meinem Fluglehrer geplant. Bevor es zum Flugzeug ging, erarbeiteten wir gemeinsam einen Flugplan in der Flugschule und besprachen die Ziele für den Flug des Tages. Nach dem Flug führten wir stets ein Debriefing durch, bei dem der Fluglehrer mir Rückmeldungen gab und Empfehlungen für die nächste Stunde aussprach.

Theorieunterricht (Ground School)

Parallel zu den praktischen Flugstunden gibt es mehrmals in der Woche Theorieunterricht. Hier werden die unterschiedlichen Fächer nacheinander vom Fluglehrer verständlich aufgearbeitet. Der Theorieunterricht gliedert sich in folgende Fächer:

  • Luftrecht
  • Menschliches Leistungsvermögen
  • Meteorologie
  • Kommunikation
  • Grundlagen des Fliegens
  • Betriebliche Verfahren
  • Flugleistung und Flugplanung
  • Allgemeine Luftfahrzeugkunde
  • Navigation

Zusätzlich zum regulären Unterricht hat meine Flugschule den Unterricht auch online angeboten. Als Flugschüler, der eine längere Anfahrt zur Flugschule hatte, war es dadurch ein Leichtes, kontinuierlich am Unterricht teilzunehmen. Zudem empfand ich den Unterricht als deutlich verständlicher und lehrreicher im Vergleich zu den schriftlichen Lehrmaterialien, die oft trocken und schwer nachzuvollziehen waren. Mein Fluglehrer zeichnete sich durch seine Fähigkeit aus, die Inhalte praxisnah und einfach zu vermitteln.

Theoretische Prüfung

Nach dem Besuch des Unterrichts folgt irgendwann die Theorieprüfung. Diese Prüfung lässt sich über mehrere Termine verteilen, sodass nicht alle Prüfungsfächer gleichzeitig absolviert werden müssen. Weitere Details dazu sind in einem speziellen Artikel zur Theorieprüfung zu finden.

Erster Soloflug

Sobald ein Flugschüler seine Fähigkeit unter Beweis gestellt hat, sicher und eigenständig zu landen, ist der Zeitpunkt für den ersten Soloflug gekommen. Dies ist oftmals nach ca. 20 Flugstunden. Bei einigen früher, bei anderen später.

Um überhaupt den Soloflug fliegen zu dürfen, muss spätestens jetzt das Medizinische Flugtauglichkeitszeugnis vorliegen.

Dieser Meilenstein markiert einen aufregenden Wendepunkt in der Ausbildung jedes Flugschülers. Bis zu diesem Moment gab es stets die beruhigende Gewissheit, dass der Fluglehrer bei Fehlern einschreiten würde. Nun ist man auf sich selbst gestellt.

Mein erster Soloflug war eine unvergessliche Erfahrung, die von einer Mischung aus Nervosität und Vorfreude geprägt war. Zunächst absolvierte ich noch einige Platzrunden gemeinsam mit meinem Lehrer, um den Ablauf zu festigen. Dann kam der Moment, als er das Cockpit verließ, und ich mich zum ersten Mal ganz allein am Steuer befand. Ich musste sechs Platzrunden fliegen, ganz auf mich allein gestellt. Diese Erfahrung war überwältigend. Ich werde die Freude, die ich an dem Tag empfand, nie vergessen.

Erster Soloüberlandflug

Nachdem der erste Soloflug hinter einem liegt und man bereits mehrfach Überlandflüge zu anderen Flugplätzen mit dem Fluglehrer gemacht hat, ist es dann Zeit für den ersten Soloüberlandflug.

Hier fliegst du als Flugschüler alleine zu einem anderen Flugplatz, landest dort und fliegst eigenständig zurück.

Um den ersten Soloüberlandflug machen zu dürfen wird vorausgesetzt, dass du die Theorieprüfung in allen Fächern bestanden hast.

Dreiecksflug

Am Ende der Ausbildung muss der sogenannte Dreiecksflug gemacht werden. Hierbei werden zwei unterschiedliche Flugplätze angeflogen und eine Route von mindestens 150 NM zurückgelegt.

Praktische Prüfung

Sobald alle Anforderungen erfüllt wurden ist es Zeit für die praktische Prüfung. Hier fliegt man gemeinsam mit einem Prüfer eine vorher festgelegte Route. Als Flugschüler muss man den Flugplan selbst erstellen können und die Flugübungen des Prüfers ausführen können.

Nach bestehen der praktischen Prüfung hat man es dann auch geschafft. Man besitzt nach viel harter Arbeit endlich seine Privatpilotenlizenz und kann dann selbstständig jederzeit fliegen.

Foto von Marvin

Über den Autor

Marvin ist Flugschüler mit einer Leidenschaft für die Luftfahrt. In seinem Blog teilt er wertvolle Informationen und Tipps für Neulinge als auch für erfahrene Piloten.